Brustkrebs – welche optimale Therapie folgt?
Die Verbesserung der Lebensqualität und die Verlängerung des rezidivfreien Überlebens ist das Ziel pathologisch-klinischer Zusammenarbeit bei Brustkrebspatientinnen.
Schon heute stehen dafür mit Operation, Strahlen- und Chemotherapie moderne kom-
plexe Behandlungsstrategien zur Verfügung. Diese können in geeigneten Fällen mit einer antihormonellen Therapie und/oder Therapien mit spezifischen Antikörpern unterstützt werden.
Dazu werden im Rahmen der histopatholo-gischen Untersuchung auch Rezeptoren bestimmt. Aus diesen Befunden kann man relativ gut das Ansprechen eines bösartigen Tumors auf eine spezifische Behandlungsstrategie voraussagen.
Chemotherapie - Immer nötig?
Insbesondere bei der Patientengruppe mit sogenannten Hormon-Rezeptor-positiven, HER2-negativen Tumoren, welche die Mehrzahl der Tumore ausmachen, ist eine Chemotherapie oft nicht zwingend erforderlich, um eine Verbesserung der Gesamtüberlebenszeit zu erreichen. Eine anti-hormonelle Behandlung reicht derzeit als optimale Therapie aus.
Für diese individuellen Therapieentscheidungen, die im Rahmen von Tumorkonferenzen im interdisziplinären Konsens von behandelnden Gynäkologen, Onkologen, Strahlentherapeut und Pathologen getroffen werden, können neuerdings zusätzliche Testverfahren, wie EndoPredict®, helfen.
Dieser Test ist eine Multigenanalyse. Sein molekulargenetischer Befund wird mit anderen klinischen-pathologischen Befunden, wie Tumorgröße und Nodalstatus kombiniert. Es ergibt sich daraus ein sogenannter EPclin-Score. Auf seiner Basis wird das individuelle Risiko abgeschätzt und analog eine Therapieempfehlung ausgesprochen.
Große klinische Studien (ABCSG 6 & 8)* zeigten, dass bei 840 von 1.371 Patientinnen aus der Studiengruppe, die nach den heute üblichen Kriterien überwiegend eine Chemotherapie erhalten hätten, diese bei Anwendung von EndoPredict® wohl nicht zwingend erforderlich wäre.